Im Abschlussdokument des Dialogforum (S. 3) wird behauptet:
„…Alternativen seien auch unter dem Gesichtspunkt verschiedener Lärmkriterien bewertet worden, darunter die Anzahl betroffener Wohneinheiten als wesentliches Kriterium.“
Das ist falsch!
Im Anhang des Dokuments wird dann kleinlaut zugegeben: „ … Da für eine Bewertung keine ausreichende Datengrundlage zur Verfügung gestellt wurde, kann das Kriterium nicht angewendet werden.“
(Quelle: dialogforum-schiene-nord.de, Abschlussdokument S. 20, Kriterium 5 „Anzahl betroffener Wohneinheiten“)
Ebenfalls im Abschlussdokument zu finden ist:
„Das DSN hat im Themenfeld „Umwelt und Natur“ eine Vielzahl von Schutzgütern ausführlich diskutiert. Diese sind in den anschließenden Verfahrensschritten (Raumordnung, Planfeststellung…) im Detail zu untersuchen und zu bewerten“
(Quelle: dialogforum-schiene-nord.de, Abschlussdokument S. 17/18, 7.3.2)
Bislang ein leeres Versprechen, es ist keiner dieser Verfahrensschritte eingeleitet/beantragt worden.
Und weiter:
„Angesichts der begrenzten Zeit des DSN (…) eignen sich die Nachfolgenden Umweltkriterien (ohne Lärm) für eine erste Bewertung (…). Zur endgültigen Festlegung einer Projektvariante werden im weiteren Planungsprozess wesentlich detailliertere Untersuchungen durchgeführt.“
(Quelle: dialogforum-schiene-nord.de, Abschlussdokument S. 17/18, 7.3.2)
Von Varianten kann hier nicht mehr die Rede sein, da das DSN sich mit seiner „Entscheidung“ ausschließlich auf Alpha-E festgelegt hat und alle anderen Varianten ablehnt. So sind weitere Untersuchungen, sollten sie tatsächlich erfolgen, auch lediglich für Alpha-E vorgesehen.
Fachlich fundiert ist Alpha-E insofern, als dass diese Trasse nicht die bestmögliche Lösung ist;
dialogforum-schiene-nord.de, Dokumentation v. 09.10.15, S. 43, Fazit Herr Kotzagiorgis:
„… Die Alpha-Alternative biete für Verkehre über die Häfen Bremerhaven und Hamburg von und nach Süden nur eine [aus seiner gutachterlichen Sicht] unbefriedigende Lösung. Es entstünden keine kapazitiven Effekte [oben Kapazitätsreserven genannt], die [auf den Bestwegen] nicht nur langfristige Nachfrageschwankungen, sondern auch jährliche Spitzenbelastungen auffangen könnten. [Züge müssten über Zweitbestwege geführt werden, wie oben ausgeführt, und es würden bei der Alpha-Alternative keine kürzeren Strecken / neue Bestwege gebaut.]
Es gibt andere Trassenalternativen, die [stärker als das Alpha] auf Nord-Süd-Verkehre ausgerichtet sind, die [, da sie neue, kürzere Strecken in dieser Richtung anbieten,] höhere verkehrliche Wirkungen und wahrscheinlich ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) erzielen würden. …“
„…Eine Variante „A/B“ mit enger Autobahnanbindung bis Hamburg und ergänzend mit Nutzung der bestehenden Bahnstrecke bis Bremen wurde nicht untersucht. Ebenso wurde und wird eine kombinierte Nutzbarkeit für den schnellen Personenfernverkehr und den Güterverkehr kaum in Betracht gezogen. …“
(Quelle: dialogforum-schiene-nord.de, Dokumente, Anregungen zu Varianten, Autobahnvariante von Dipl.-Ing. M. Kurzeck)